Hoyerswerda 1991

Vom 17. bis 23. September 1991 griffen Neonazis gemeinsam mit BürgerInnen die Wohnheime von DDR-VertragsarbeiterInnen und Geflüchteten in Hoyerswerda an. Bis zu 500 Menschen beteiligten sich an dem rassistischen Pogrom, warfen Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails, applaudierten den AngreiferInnen und riefen rechte Parolen. Die Polizei sah sich nicht in der Lage, die Angegriffenen ausreichend zu schützen, so dass die BewohnerInnen der Unterkünfte schließlich aus der Stadt evakuiert wurden. Auf die Biographien vieler der von dem rassistischen Pogrom Betroffenen hatten die damaligen Geschehnisse dramatische Auswirkungen. Die Ereignisse im September 1991 gelten als wichtiges Sozialisationsmoment vieler Neonazis im Deutschland der Nachwendezeit. Deshalb werden heute die ProtagonistInnen des NSU auch als „Generation Hoyerswerda“ bezeichnet.

Die Webdoku wurde zum 25. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda 1991 am 17.09.2016 veröffentlicht und informiert aus vielfältigen Perpektiven – vor allen Dingen auch die der Betroffenen über die Ereignisse. Die Seite wird kontinuierlich um weitere Beiträge erweitert.

www.hoyerswerda-1991.de